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Mit Herzblut für Geschichte und Kultur

today13. Juli 2025 1

Hintergrund
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Hoch über Breitungen auf dem Burghügel engagiert sich ein Förderverein mit viel Herz und Ausdauer für das kulturelle Erbe des Ortes. Ohne die Arbeit dieser engagierten Gruppe würde im kulturellen Leben der Gemeinde einiges fehlen. Vieles wurde aufgebaut – und das soll auch künftig erhalten bleiben.

Von der Arbeitsmaßnahme zum Museum

Die Ursprünge reichen zurück in die Nachwendezeit: 1994 wurde in Breitungen ein Frauenprojekt ins Leben gerufen – als Reaktion auf die steigende Arbeitslosigkeit nach dem Fall der innerdeutschen Grenze. Ziel war es, in den Räumen des Schlosses ein sogenanntes Aktivmuseum zu schaffen. Doch bevor es losgehen konnte, mussten Gerümpel beseitigt und Räume renoviert werden – die Frauen des Projekts packten selbst mit an. Bereits ein Jahr später eröffnete der erste Teil des Museums „Ländliches Brauchtum“. Das Besondere: Es sollte kein klassisches Museum sein, sondern ein Ort des Mitmachens und Erlebens. Damit war Breitungen seiner Zeit voraus.

Ein Verein übernimmt Verantwortung

Als das Projekt Ende der 1990er Jahre auslief, drohte das Erreichte verloren zu gehen. Die Gemeinde suchte Lösungen – auch das Schloss stand damals zur Disposition. 2001 wurde schließlich der Förderverein „Breitunger Basilika und Schloss e.V.“ gegründet. Ziel war es, das kulturelle und geschichtliche Erbe zu bewahren, Veranstaltungen zu organisieren, das Museum zu unterstützen und das dörfliche Leben aktiv mitzugestalten.

Ehrenamt mit Substanz

Der Verein übernahm mit großem Einsatz die Museumsarbeit, organisiert Führungen, Sonderausstellungen, Konzerte und sorgt für die Öffnungszeiten zwischen Mai und Oktober. Auch ganz praktische Aufgaben wie Putzen, Aufbauarbeiten oder die Bewirtung bei Veranstaltungen mit selbst gebackenem Kuchen werden ehrenamtlich gestemmt. Der jährliche „Frei-Tag für Frauen“ rund um den 8. März ist ein beliebtes Format.

Verankerung im Dorfleben

Ob Denkmaltag, Jubiläum oder Ausstellungseröffnung – der Förderverein ist fester Bestandteil des Gemeindelebens. Gemeinsam mit Partnern wie dem Rhönklub oder weiteren örtlichen Vereinen wurde Historisches aufbereitet, publiziert und in Form von Infotafeln im Ort sichtbar gemacht. 23 Tafeln an bedeutenden Gebäuden und Plätzen erinnern heute an die Geschichte Breitungens.

Ein Ort voller Geschichte – und Geschichten

Heute ist das Schloss in privater Hand, das Museum bleibt eingemietet. Die Basilika gehört weiterhin der Gemeinde. Die Ausstellung im Museum trägt seit 2018 den Titel „Tatort Kloster“ – eine Anspielung auf die spannenden wie auch mystischen Kapitel der ehemaligen Breitunger Klöster. Besucher können nicht nur durch die Ausstellung wandern, sondern auch Brot backen, Butter rühren, Tee aus dem Klostergarten zubereiten oder schreiben wie einst die Mönche. Auch Schulklassen nutzen diese Angebote gern – jährlich besuchen rund 700 Kinder das Museum, insgesamt zählt es etwa 3000 Gäste im Jahr.

Engagement braucht Verstärkung

Doch die Aufgaben werden nicht weniger – und die Vereinsmitglieder nicht jünger. „Wir freuen uns über jede helfende Hand“, sagt Vereinsvorsitzende Cornelia Reum. Ob im Garten, bei der Ausstellung oder am Kuchenbuffet – jede Unterstützung zählt. Besonders wünscht man sich junge Menschen, die Lust haben, Projekte zu übernehmen und Geschichte weiterzutragen.

Denn eines ist allen klar: Ohne das Engagement des Fördervereins würde auf dem Burghügel viel verloren gehen. „Wir sind mit dem Herzen dabei“, sagt Christa Kirschnik – und das spürt jeder, der den Ort besucht.

Bericht von https://www.insuedthueringen.de/inhalt.mein-verein-mit-dem-herzen-dabei.81d3cda7-459c-475f-a59d-4d58de42ad28.html

Geschrieben von: Elias

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